Ab September 2012 wird am JSG Spanisch als dritte Fremdsprache angeboten. Schülerinnen und Schüler können somit nach Französisch bzw. Latein (ab Klasse 6) in der 8. Klasse die spanische Sprache erlernen.

Im modernen Fremdsprachenunterricht sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, eine Sprache selbstständig und situativ angemessen einzusetzen, sowohl mündlich als auch schriftlich. Das aktive Sprechen steht dabei im Vordergrund. Dabei wird natürlich das Wissen über gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten der spanischsprachigen Länder in den Unterricht mit eingebunden, wobei Spanisch inzwischen von 440 Millionen Menschen in 21 Ländern als Muttersprache gesprochen wird.

Um die Sprache von Anfang an in echten Situationen zu verwenden, arbeiten wir über die E-Learning-Plattform eTwinning mit verschiedenen spanischen Schulen zusammen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten hierbei gemeinsam mit den Spanierinnen und Spaniern Texte, drehen Videos, nehmen einen Text zu einem Foto oder einem Avatar (Voki) auf Band auf, chaten mit den Spaniern und reden Spanisch in Videokonferenzen. Für eines dieser Projekte haben wir 2016 und 2021 das eTwinning-Qualitätssiegel erhalten.

In der 10. Klasse schließlich bieten wir einen Austausch an mit den Schülern der spanischen Schule Sto Domingo de Guzmán in Aranda de Duero, eine gute Stunde nördlich von Madrid gelegen.

Sollte man Zweifel haben, ob der sprachliche Zweig der Richtige ist, so kann man eine Fremdsprachenlehrkraft fragen, von der man längere Zeit in Englisch / Französisch / Latein unterrichtet wurde und die einen gut kennt. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass solche Einschätzungen meist richtig waren.

Für die Wahl einer weiteren modernen Fremdsprache ab der 8. Klasse spricht:

  • Bisher erworbene Kenntnisse in Englisch und Französisch bzw. Latein erleichtern das Lernen von Spanisch bzw. Französisch, denn es kann auf dem bisher erworbenen Wissen über das Funktionieren von Sprache aufgebaut werden – man hat bereits Erfahrung im Lernen von Sprachen gesammelt.
  • Hat man Französisch gelernt, dann gibt es viele Ähnlichkeiten in Grammatik und Wortschatz, weil beide Sprachen – Spanisch und Französisch – zu den romanischen Sprachen gehören und miteinander verwandt sind. Anfangs kann es dabei zu Interferenzen kommen, d.h. Französisch und Spanisch vermischen sich; dies gibt sich jedoch im Laufe der Zeit.
  • Für gute Schüler, auch und gerade für mathematisch-naturwissenschaftlich Begabte, ist es von Vorteil, mehrere moderne Fremdsprachen zu erlernen. Die Berufsaussichten sind besser, da gerade heutzutage Ingenieure mit Sprachkenntnissen gesucht werden. So kommt z. B. der Markt in lateinamerikanischen Schwellenländern immer mehr in Schwung und deutsche Unternehmen suchen gezielt nach gut ausgebildeten Fachkräften, um sich dort schon jetzt zu etablieren.
  • In jungen Jahren prägen sich Sprachen bedeutend besser ein als im Erwachsenenalter; zudem ist man als Schüler bereits im Lernen drin, es fällt einem leichter als später. Als Erwachsener hat man oft kaum mehr die Zeit, sich eine Sprache anzueignen - der Beruf fordert einen voll und ganz, die Familie soll nicht zu kurz kommen, man möchte auch noch körperlich fit bleiben etc. ...
  • Wenn man Spanisch gewählt hat und im Lauf der Zeit feststellt, dass man doch nicht so sprachbegabt ist, so kann man dieses Fach nach der 11. Klasse ablegen. Damit kann man sich in der Oberstufe auf seine Stärken konzentrieren, hat aber trotzdem eine dritte Sprache gelernt und besitzt einen Nachweis darüber (Zeugnisnote der 11. Jahrgangsstufe).

Letztendlich wird es von den eigenen Vorlieben abhängen, ob man sich für Spanisch oder einen anderen Zweig entscheidet. Sprache ist nicht nur reine Informationsübermittlung, sie beinhaltet immer auch eine kulturspezifische Sicht auf die Dinge. Somit ist es sinnvoll, einen Blick auf die jeweilige Kultur, das Land bzw. die Länder und die dort lebenden Menschen zu werfen.