50 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Vernon und Bad Kissingen – 46 Jahre Schüleraustausch der beiden Gymnasien. Während 1964 gerade einmal 16 Mädchen und Jungen am Austausch teilnahmen, sind es inzwischen regelmäßig doppelt so viele: Dieses Jahr fuhren am 17. März 31 Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Jack-Steinberger-Gymnasiums in Begleitung von Frau Christine Heuschmann und unter Leitung von Frau Susanne Walter nach Vernon, um dort ihre französischen Austauschpartnerinnen und -partner und deren Alltag näher kennen zu lernen.
Dazu gehört neben dem Leben in den französischen Gastfamilien vor allem auch der tägliche Besuch des dortigen Gymnasiums, des Lycée Georges Dumézil, wo die Gäste aus Bad Kissingen gleich am ersten Tag von Vincent Auber, dem Direktor der Schule, mit französischen Leckereien wie croissants und pains au chocolat begrüßt wurden. Der Schulalltag wurde den Kissinger Schülerinnen und Schülern auch dadurch versüßt, dass neben den für sie gebotenen Schulstunden und den Unterrichtsbesuchen bei ihren „corres“ auch einige Tagesausflüge auf dem Programm standen. Ein Tag in der Landeshauptstadt Paris durfte ebenso wenig fehlen wie eine Besichtigungstour in Rouen, der Hauptstadt der Normandie mit ihren vielen bunten Fachwerkhäusern und der imposanten, in den Bildern von Claude Monet verewigten Kathedrale. Ein Ausflug an die Küste führte die Kissinger Schülergruppe in die kleine Hafenstadt Honfleur und zur Pont de Normandie, der Brücke der Normandie, die nach ihrer Fertigstellung im Jahre 1994 lange Zeit als größte Schrägseilbrücke der Welt galt. Bei einer kleinen Begehung dieser Brücke über die Seinemündung zwischen Honfleur und Le Havre zeigten sich alle sehr beeindruckt von deren Dimensionen.
Die Austauschteilnehmerinnen und -teilnehmer aus Bad Kissingen ließen sich nicht nur mit Süßem kulinarisch verwöhnen. In einer Käserei im Städtchen Livarot durften sie die Herstellung des gleichnamigen Käses verfolgen und bei einer anschließenden Verkostung auch weitere Käsespezialitäten der Normandie wie Camembert und Pont-l'Evêque kennen lernen, die ebenfalls nach ihren Ursprungsorten benannt sind. Der Bereich des Essens ist überhaupt derjenige, in dem die Schülerinnen und Schüler die meisten Unterschiede in der französischen und deutschen Alltagskultur feststellen konnten. Nach dem Model von „Karambolage“, einer Sendung auf ARTE, arbeiteten sie während ihres Aufenthalts in Vernon an einem Projekt, bei dem sie auf humorvolle Weise deutsch-französische Eigenheiten vorstellten. Die Ergebnisse werden demnächst in der Aula des Jack-Steinberger-Gymnasiums zu sehen sein.
Statt großer Unterschiede lassen sich immer mehr Ähnlichkeiten und Verbindendes zwischen Deutschen und Franzosen feststellen, was auch in den verschiedenen Reden beim Empfang der Kissinger Schülergruppe im Rathaus von Vernon hervorgehoben wurde. Als Gäste aus der Partnerstadt wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Schüleraustausch die Ehre zuteil, vom stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Vernon, Jean-Luc Piednoir, offiziell begrüßt zu werden. Felix Derleth, Klasse 10a, Florian Seubert, Klasse 10d, und Susanne Walter bedankten sich bei der Stadt, den Gasteltern und Partnerschaftsvereinen für den herzlichen Empfang und die Unterstützung des Austauschs.
Am 28. März hieß es Abschied nehmen, doch die Kissinger Gruppe freut sich, vom 6. bis 18. Juni die Gäste aus Vernon begrüßen zu dürfen.