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Endlich war es in diesem Jahr wieder möglich unsere Erfurtfahrt mit allen 8. Klass-Schüler/Innen durchzuführen. Und wieder zeigte sich Erfurt von seiner schönsten Seite: wir hatten tolles Wetter, informative Führungen durch das Augustinerkloster und konnten den Charme der Stadt mit ihren vielen Gässchen und wunderschönen Plätzen bei der Stadtführung genießen.

Beim Erkunden des Augustinerklosters erkannten wir einige Szenen aus dem Film „Luther“ wiedererkennen, den wir in evangelische wie katholische Religion passend zum Lehrplan behandeln: der Innenhof, der Altarraum der Kirche und der rot gepflasterte Kreuzgang, den Luther im Film schrubbt, während es in ihm brodelt gegen den Ablasshandel, den er auf der Pilgerreise nach Rom erlebt hatte. Seine Sorgen und Ängste und das harte Klosterleben wurden uns bewusst, als wir den Schlafsaal betraten: ein kalter gepflasterter Boden, der nur mit etwas Stroh als „Matratzenersatz“ ausgelegt wurde. Schweigen und Fasten waren Alltag im damaligen strengen Kloster. Zugleich war der Orden bekannt für seine Gelehrtheit und seine beeindruckenden Predigten von einer der wohl in Deutschland einmaligen Außenkanzeln an der Klosterkirche – weil zur damaligen Zeit auch ansteckende Krankheiten wie die Pest dazu führten, dass Menschenansammlungen in Innenräumen gemieden wurden.  

Die Stadtführer/innen, die unsere Klassen in Empfang nahmen, zeigten uns die schönsten und zugleich geschichtsträchtigsten Ecken, Häuser und die seit kurzem erst zugängliche Synagoge der ehemaligen Stadt sowie die aus Waid gewonnene blaue Farbe näher. Der Blaudruck ist UNESCO Weltkulturerbe und das Blaufärben ist besonders an den Bierbrauerei-Höfen angesiedelt, da für den Fermentierungsprozess Urin genutzt wurde und sich dies natürlich wunderbar mit den Biergärten verbinden ließ. Die Krämerbrücke erstrahlte auch in diesem Jahr – kurz nach dem Brückenfest – in buntem Gewand und nach einem Gruppenfoto vor „Bernd, dem Brot“, das unsere Schüler/innen natürlich aus dem in Erfurt ansässigen KIKA-Kanal wiedererkannten, rundete etwas Freizeit in Kleingruppen diesen gelungenen Tag in Erfurt ab.

Besonders schön war für unsere Fachschaft Religion, dass wir Herrn Dietrich Kunstmann, der im Februar in Rente gegangen war, noch einmal mit auf diese traditionell ökumenische Fahrt nehmen und mit ihm zusammen ein leckeres Mittagessen im Wirtshaus am Erfurter Dom genießen konnten. Wir wünschen ihm von Herzen einen erfüllten „Un-Ruhestand“ und hoffen, ihn noch recht oft an unserer Schule antreffen und zu uns einladen zu können.