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Gemeinsame Aufführung

der Musik- und Theaterklassen der 5. und 6. Jahrgangsstufe am 10. Juli 2019.
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Nachdem beim Weihnachtskonzert die jungen Schauspieler und Musiker der 5c und 5d bereits eine kleine Kostprobe aus dem „Aschenbrödel" gegeben hatten, erweiterten sie nun die Pantomime und angespielten Musikstücke zu einem richtigen Musik- und Theaterstück. In den Theaterstunden wurde das Märchen von den Gebrüdern Grimm temperamentvoll szenisch umgesetzt und während der Proben immer wieder auch verändert. Schließlich mussten dann diese Texte für die Aufführung noch gelernt werden. Zudem bereiteten die jungen Akteure das Bühnenbild, welches sich gleichermaßen als Wohnhaus der Stiefmutter Aschenputtels sowie als königliches Schloss eignen sollte und sich leicht umbauen ließ, vor, was für sie eine ganz neue Erfahrung darstellte. Ebenso mussten die passenden Kostüme gefunden werden.

Die Musiker der 5d ergänzten Stück um Stück die Anfangsmusik von Kees Vlak durch passende Titel und konnten ihre Ideen bei der Instrumentierung einbringen. So wurde aus dem Walzer „Ice Dancers“ für Violine und Klavier eine hübsche Musik für Glockenspiel, Holzbläser, Pianisten und Streicher, zu der auf der Bühne getanzt wurde. Besonders in Erinnerung bleiben dürfte die Fanfare, die den Herold ankündigte, denn auch hier konnten die Schüler im Laufe der Proben durch Ausprobieren das passende Signal entwickeln. Unvergessen auch die Proben im Bandkeller, den die jungen Musiker passend für ihre Besetzung eingerichtet hatten. Ob an Bass, Gitarre, Schlagwerk, Blas- oder Streichinstrument – jeder Musiker leistete seinen Beitrag zur Vorbereitung auf den großen Abend.

Nun war es endlich soweit: Den ersten Teil des Abends bestritten unsere Fünftklässler, die schon sehr aufgeregt, jedoch auch äußerst engagiert waren. Nachdem die Instrumente gestimmt, letzte Kronen bzw. Kopfbedeckungen gerichtet waren, konnte es losgehen. Als der Einsatz gegeben war, begannen die Musiker schwungvoll, danach stimmten der Hofnarr sowie ein Erzähler das Publikum auf das Märchen ein, das nun die jungen Theaterschüler auf der Bühne präsentierten. Mit ihrer lebhaften Gestik, der ausgeprägten Mimik und ihrer bei manchen Spielern schon kräftigen Bühnenstimme zeigten sie, was sie im ersten Jahr Theaterklasse eingeübt und vertieft hatten. Für die Aufführung bespielten sie den halben Bühnenraum, die andere Hälfte gehörte der Musikklasse, welche immer wieder sehr gelungen die szenische Darbietung bei Umbauten, der Pantomime der Tiere und dem Tanz von Aschenbrödel mit dem Prinzen unterstrich. Besonders ansteckend war jedoch bei den jungen Musikern und Schauspielern die stets spürbare Spielfreude, die bewies, dass nicht immer nur künstlerische Perfektion das Entscheidende beim Musik- und Theaterspielen ist.

Schon in der Pause bereiteten sich die Musiker und Schauspieler der 6. Jahrgangsstufe auf ihren Auftritt „Der Kleine Prinz“ vor. Auch hier wurden Requisiten platziert, Kostüme angelegt, die Bühne weitgehend frei geräumt, damit sie komplett bespielt werden konnte, und die rund 40 Musiker richteten sich im Orchestergraben neben der Bühne ein.

Und dann eine Notlandung. Ein Flugzeug, bestehend aus den Theaterschüler*innen der 6c „flog“ mit stotterndem Motor, vertont durch Schlagzeug und Posaunen, durch die Aula bis es auf der Bühne in seine Einzelteile zerfiel. Aus den Trümmern kroch der Pilot, der vom Kleinen Prinzen aufgefordert wurde, ein Schaf zu zeichnen. Die Zuschauer waren schon während der Pause gebeten worden, Schafe zu zeichnen, diese wurden nun auf der Bühne lebendig und die Flugzeugtrümmer zur Schafherde. 

Die Theaterklasse 6c hatte sich in diesem Schuljahr mit Themen und Motiven aus Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ auseinandergesetzt. Die Reise von Planet zu Planet wurde nicht einfach nachgespielt, die Theaterschüler*innen befassten sich intensiv mit der Aussage und den Gegenwartsbezügen des bekannten Textes und präsentierten ihre eigene Interpretation. So wurde zum Beispiel aus dem gefährlichen Baobabbaum eine Gruppe rücksichtsloser Rüpel, aus dem Planeten des Trinkers eine traurige Szene über das absurde Verhalten betrunkener Erwachsener, aus dem Eitlen eine Clique Mädels am Handy und beim Shopping, aus dem Geschäftsmann eine Gruppe unnahbarer Banker und aus dem Laternenanzünder eine Szene über das sinnbefreite Verteilen, Umverteilen und Rücksenden von Paketen. Die ganze Gruppe war mit großem Engagement dabei, jeder Schüler übernahm mehrere Rollen, es gab mehrere kleine Prinzen, die durch einen gelben Schal zu erkennen waren. Diese entdeckten schließlich auch den geheimnisvollen Rosengarten voller kapriziöser Rosendamen und das Geheimnis der Schüchternen, der schlauen Füchse, die den Zuschauern mit einem gemeinsamen Tanz und in vielen Sprachen deutlich machten, was das Wesentliche ist, für die Augen unsichtbar und im Tanz und der Gemeinschaft spürbar.

Die Theaterschüler erarbeiteten die Szenen zunächst durch Improvisation der im Erzähltext Saint Exupérys vorgegebenen Situationen. Hierbei wurde viel Wert auf Körpersprache und Bewegung gelegt. Der Text entwickelte sich so im Spiel und wurde teilweise von den Schülerinnen selbst, teilweise von der Lehrerin festgehalten und durch Passagen aus dem Original ergänzt.

Die Musiker aus den Musikklassen 6a und 6b beschäftigten sich im Laufe des Schuljahrs mit verschiedenen Stücken und Songs, die nun gemeinsam oder im Wechsel das Theaterstück unterstrichen und einrahmten. Dabei ergänzten sich die beiden Musikklassen hervorragend und bildeten gemeinsam ein tolles Orchester. Auf Zeichen oder Stichwort der Schauspieler folgte die passende Musik, was höchste Konzentration jedes Mitwirkenden erforderte. Das Repertoire reichte von der Titelmusik zu „Forrest Gump“ über Leonard Cohens „Hallelujah“ bis „We will rock you“ von Queen und fand seinen schwungvollen Abschluss im Ohrwurm „Von Planet zu Planet“, bei dem die Akteure und das Publikum den gelungenen Abend ausklingen ließen. Eine unvergessliche Erfahrung für alle Beteiligten!

Auch für 2018/19 gilt es wieder ein Lob an unsere Akteure im Bereich Musik und Theater auszusprechen, die alle eine tolle musikalische und schauspielerische Leistung boten und damit das Schulleben bereicherten.

Verantwortliche Lehrkräfte und Bericht:

Matthias Zull, Elke Jörg, Ulrike Weilbach und Christiane Weiglein-Folmers