Schon früh am Morgen des 24.11.2017 schleppte Lothar Breinl schwere Kisten mit Steinen und Tonmaterial, verschiedenen Werkzeugen und Fellen in das Jack-Steinberger-Gymnasium. Er beschäftigt sich als Wissenschaftler und Archäologe mit unseren Vorfahren und ließ an diesem Tag für unsere Sechstklässer die Steinzeit lebendig werden.

In einem kurzen Vortrag informierte Breinl über das Leben der Menschen in der Steinzeit. Ein Mutiger stellte sich dem "steinzeitlichen Friseur", denn mit der scharfen Kante eines Schiefersteins lässt sich mühelos eine Locke abschneiden.

Aber die Schüler erfuhren nicht nur Interessantes über das Zusammenleben der Steinzeitmenschen, sie wurden auch in die Arbeit des Archäologen eingeführt. Breinl zeigte, welche Rückschlüsse zum Beispiel aus Grabbeilagen gezogen werden können. Die Schüler erfuhren, dass auch die Beschäftigung mit einer weit zurückliegenden Epoche, in der es noch kein Internet und keinen Fernseher gab, sehr spannend sein kann.

Überaus spannend war das Feuermachen, das sich in der Steinzeit recht aufwendig gestaltete, was die Schüler schnell am eigenen Leib erfuhren.

Zunächst musste man, Zunder, einen speziellen Baumpilz, mit einer Raspel pulverisieren. Dann ging es ans Klopfen. Immer wieder klackten die Steine aneinander, bis sich endlich ein Funke in das entflammbare Pulver verirrte. Vorsichtig pustend vergrößerte Breinl die Glutnester, bis schließlich dichte Rauchschwaden durch das Zimmer waberten.

Unter Anleitung des Experimental-Archäologen durften die Schüler im Anschluss an den Vortrag in einem Workshop historische Techniken selbst ausprobieren. Der Wissenschaftler erklärte, wie in der Steinzeit etwa Bohrer und Pfeile gefertigt wurden, bevor es für die Mädchen und Jungen schließlich selbst ans Ausprobieren ging.

Zum richtigen Steinzeit-Aussehen gehört natürlich auch Schmuck und so wurden Muschelschalen glänzend poliert. An anderer Stelle versuchten sich die Schüler an der Fertigung von Pfeilen für die steinzeitliche Jagd. Dazu wurden die Schäfte mit Federn versehen, die der Waffe beim Flug Stabilität verleihen sollten. Im Zeichensaal kam dabei moderner Klebstoff zum Einsatz, in der Steinzeit war es Birkenleim.

Auch einen prähistorischen Bohrer, der über einen einfachen Mechanismus mit Lederriemen die Spitze zum Rotieren brachte und sich tatsächlich hervorragend zur Holzbearbeitung eignete, konnten die Schüler unter fachkundiger Anleitung „nachbauen“ und stolz mit nach Hause nehmen.

2017 Steinzeit 12017 Steinzeit 2